Insel Bücherei, 75 Seiten.
Stefan Zweig entführt den Leser ins alte Indien und gewährt uns den einzigartigen Einblick in das Leben des Viratas. In Stefan Zweigs eigener Sprache läßt er das Leben des indischen Weisen vorbeiziehen und verblüfft den europäischen Leser mit den Weisheiten des indischen Kontinents. Dieses selten gelesene Werk Stefan Zweigs ist ungewöhnlich und auf den ersten Blick irritierend. Umso mehr ist es eine Herausforderung dem Leben des unbekannten Herrschers Virata zu folgen um am Schluß nachdenklich dieses einzigartige Buch wieder zu schließen.
Das Buch, so klein es ist, gehört zu den Werken der Weltliteratur, die mein Denken am nachhaltigsten beeinflußt haben. Es begleitet mich seit Jugendtagen, und ich habe es gerade wieder verschenkt.
Zweig zeigt anhand des Schicksals eines alt-indischen Adeligen, Virata, daß wir Menschen immer wieder Schuld auf uns laden müssen, wie immer wir uns bemühen. Viratas Konsequenz aus dieser Erkenntnis jedoch, Absage an allen Ehrgeiz und Resignation, ist für mich nur die vorletzte Antwort. Die letzte liegt im Angebot Christi: der Vergebung. Diesen Weg kann Zweig als Jude jedoch nicht gehen.