Gelesen von Matthias Haase. Laufzeit: 1 Stunde 12 Min.
Zusätzlich auf dieser CD die Erzählung: Die heilige Cäcilie oder die Gewalt der Musik.
Heinrich von Kleist, dessen Werk bereits auf die Moderne vorausweist, wurde am
18. Oktober 1777 in Frankfurt/Oder geboren. Die Beschäftigung mit Kants Philosophie löste 1801 eine Krise aus, die zur Infragestellung der Lebenspläne Kleists führte. Es folgten Reisen durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz. 1807 wurde Kleist von französischen Behörden unter Spionageverdacht verhaftet. 1809 publizierte er patriotische Lieder und Aufsätze gegen die französische Besatzung. Von 1810 bis 1811 war er Herausgeber der Berliner Abendblätter , zunehmende Schwierigkeiten mit der Zensur führten zu deren Verbot. Gemeinsam mit der krebskranken Henriette Vogel beging Kleist im November 1811 am Ufer des Wannsees in Berlin Selbstmord.
Von den Dichtern der Goethezeit ist Heinrich von Kleist einer der lebendigsten und zerrissensten. Sowohl sein Leben als auch sein Werk standen im Zeichen einer aus den Fugen geratenen Zeit, und die extremen Gefühlslagen und radikalen Zweifel, die sich in den Werken dieses zu Lebzeiten erfolglosen Dichters Bahn brachen, sind auch heute noch höchst aktuell.
Matthias Haase, Jahrgang 1968, studierte Schulmusik. 1991 begann er seine Tätigkeit als Journalist bei "Thüringen Eins". Für MDR 1 Radio Türingen moderierte er Sendungen wie "Auftakt", "Spielwiese", "Haase imGlück" oder "Haase zum Mittag".