Casanovas Heimfahrt ist eine Novelle von Arthur Schnitzler, die im Sommer 1918 in der Literaturzeitschrift Die neue Rundschau in Berlin erschien. Noch im selben Jahr kam die Erzählung bei S. Fischer in Buchform heraus.
1778, in seinem 53. Lebensjahr, wartet Casanova in Mantua auf ein Zeichen aus Venedig: Der Rat der Zehn möge die 25-jährige Verbannung des inzwischen verarmten Venezianers aus der Vaterstadt beenden. Während des Wartens trifft Casanova seinen im bescheidenen Wohlstand lebenden Freund Olivo. Dessen Gattin Amalia, nun Mutter von drei jungen Mädchen, hatte der Verführer einst besessen. Amalia liebt Casanova immer noch und will von ihm genommen werden. Der Ankömmling möchte aber die junge Marcolina, eine blutjunge Nichte Olivos, besitzen. Amalia will dem ehemaligen Geliebten das ausreden. Der junge schöne Leutnant Lorenzi sei Marcolinas Liebhaber. Casanova weiß es besser. Lorenzi hat von Marcolina einen Korb bekommen. Das Mädchen studiert in Bologna Mathematik und verbringt die Ferien bei den Verwandten. Casanova, der gerade mit einer Streitschrift gegen Voltaire schriftstellerischen Ruhm einheimsen möchte, findet in der schönen und gelehrten Marcolina eine in Sachen Philosophie beschlagene Gegnerin, die durch Geistesschärfe besticht. Man philosophiert über den Gottesleugner Voltaire.