Der Tod in Venedig ist eine Novelle von Thomas Mann, die 1911 entstand, 1912 erstmalig in Die Neue Rundschau publiziert wurde und anschließend als Einzeldruck im Hyperion Verlag München (1912) erschien.- Die Erzählung weist mehrere Parallelen zur Biographie des Autors auf:
Zahlreiche Begebenheiten der Novelle gehen auf eine Venedigreise der Familie Mann im Jahre 1911 zurück, von der Katia Mann in „Meine ungeschriebenen Memoiren berichtet.
Der junge Władysław Moes, dem Thomas Mann während dieses Venedigaufenthaltes begegnete, gab dann den Anstoß zu Der Tod in Venedig. Der polnische Baron Wladyslaw Moes gab sich 1965 in der Zeitschrift twen (München) mit dem Beitrag: „Ich war Thomas Manns Tadzio zu erkennen.
Die Werke des Protagonisten Gustav von Aschenbach, die im zweiten Kapitel vorgestellt werden, sind identisch mit bereits abgeschlossenen bzw. geplanten Arbeiten Thomas Manns, auch wenn ihre Titel für die Novelle leicht verfremdet wurden.
Pointiert hat Thomas Mann die geheime Identität von Autor und Fabelheld 1911 in seinem Essay formuliert, den er während der Arbeit am Tod in Venedig über Adelbert von Chamisso schrieb: Es ist die alte, gute Geschichte: Werther erschoß sich, aber Goethe blieb am Leben.
Gustav von Aschenbach ist ein angesehener Schriftsteller, der sehr auf Disziplin und Selbstbeherrschung achtet. Sein Leben besteht im ständigen Kampf zwischen starkem Geist und schwachem Körper. Etwas müde und überanstrengt von seiner Arbeit, gibt er eines Tages einer plötzlichen Eingebung nach und reist zur Erholung für ein paar Wochen nach Venedig. Dort verliebt er sich in den Anblick eines polnischen Jünglings, der für ihn zum Inbegriff vollkommener Schönheit wird.
Obwohl Aschenbach merkt, dass ihm das Klima in der Lagunenstadt nicht guttut, fasziniert ihn der anmutige Knabe doch so sehr, dass er seinen Urlaub nicht abbricht. Selbst als sich kurz darauf eine Cholera-Epidemie ankündigt und die meisten Touristen die Stadt verlassen, harrt er gegen alle Vernunft weiter aus. Ohne auf seine Gesundheit Rücksicht zu nehmen, ja sogar ohne die behördlich getroffenen Sicherheitsvorkehrungen zu beachten, lebt er nach Ausbruch der Seuche bis zum allerletzten Moment dafür, den fremden Jungen heimlich am Strand zu beobachten und auf dessen täglichen Familienausflügen durch die verwinkelte Stadt unbemerkt zu folgen.
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