Zürich: Diogenes, 2014.
ISBN: 978-3-257-06885-6
"Hab und Gier" ist ein von Ingrid Noll routiniert entwickelter Kriminalroman. Im ersten Teil umkreist sie das Thema Sterbehilfe, setzt sich jedoch nicht damit auseinander, sondern verwendet es lediglich als Baustein der Handlung. Oberflächlich bleibt auch die Figurenzeichnung. Erzählt wird konsequent in der Ich-Form aus Karlas Perspektive. Es gibt sowohl spannendere als auch raffiniertere Thriller als "Hab und Gier", aber Ingrid Noll sorgt mit makabren Humor, unerwarteten Wendungen und einfallsreich ausgestalteten Szenen für gute, fesselnde Unterhaltung. Und es ist angenehm, dass sie weder zu grob strickt noch überambitioniert nach formalen oder inhaltlichen Steigerungen sucht.