Der erste und einzige Roman der Lyrikerin Ingeborg Bachmann, ist das Buch einer Beschwörung, eines Bekenntnisses, einer Leidenschaft. Malina ist wohl die denkbar ungewöhnlichste Dreiecksgeschichte: weil zwei der Beteiligten in Wahrheit eine Person sind, eins sind und doch jede Person doppelt ist.
Malina hat gerade in den exzentrischen Phasen etwas von einem Protokoll , schrieb Joachim Kaiser in der Süddeutschen Zeitung, von einem Dokumentationstext über eine schwierige Seele. Man kann dieses bekenntnishafte, oft auch variationsreiche literarische Buch wohl nur angemessen lesen, wenn man sich stets den schwindelerregenden Abstand vor Augen hät, in dem es zur gegenwärtigen literarischen Produktion steht. Ein Liebesroman, der vollkommen verzichtet auch auf die winzigste erotische Gewagtheit. In einer Sprache, die sich den direkten, großen Gefühlen zu stellen sucht. Ein aufregendes, schönes, antimodisches Buch. Poetisch im Sammeln menschlicher Möglichkeit.
Ingeborg Bachmann, 1926 in Klagenfurt geboren, gestorben 1973 in Rom.
Ihre wichtigsten Veröffentlichungen: Die gestundete Zeit, 1953; Anrufung des Großen Bären, 1956; Der gute Gott von Manhattan. Hörspiel, 1958; Das dreißigste Jahr. Erzählungen, 1961; Ein Ort für Zufälle, 1965; Gedichte, 1966; Malina. Roman, 1971; Simultan. Neue Erzählungen, 1972, u. a.